POL-HRO: Verkehrsunfallstatistik 2024: Polizei registrierte deutlich weniger tödliche und schwerwiegende Unfälle bei gleichbleibendem Gesamtunfallaufkommen
Landkreis Ludwigslust-Parchim (ots) -
Auf den Straßen des Landkreises Ludwigslust-Parchim registrierte die Polizei im Jahr 2024 insgesamt 7.667 Verkehrsunfälle. Das sind 80 weniger als im Jahr zuvor (-1%).
Fast gleichbleibend ist die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Sachschäden, die prozentual den höchsten Anteil am Gesamtunfallaufkommen ausmacht. Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden ist von 695 im Jahr 2023 auf 658 im vergangenen Jahr um über vier Prozent gesunken.
Im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen starben im vergangenen Jahr 9 Personen auf den Straßen des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Im Jahr 2023 waren es 15. Im Berichtszeitraum sank auch die Anzahl der verletzten Verkehrsteilnehmer von 906 im Jahr 2023 merklich auf 867 im Jahr 2024. Konkret wurden bei Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr 191 Verkehrsteilnehmer schwer und 676 weitere Personen leicht verletzt.
Die Unfallkategorie der leichten bis mittleren Sachschäden macht mit 6.727 Unfällen (2023=6.750) den Hauptanteil an der Gesamtbilanz aus. Etwa 88 Prozent aller Verkehrsunfälle fallen in diese Unfallkategorie.
Unfallursachen
Unverändert blieben im Berichtszeitraum die Hauptunfallursachen. So wurden im vergangenen Jahr deutlich weniger Verkehrsunfälle registriert, die nachweislich auf überhöhte bzw. unangemessene Geschwindigkeit zurückzuführen sind (2024= 343, 2023= 597). Das entspricht einer Reduzierung von knapp 74 Prozent! Bei weiteren 276 Zusammenstößen war die Nichtgewährung der Vorfahrt die Unfallursache (2023=272). In 163 Fällen waren Alkohol- oder Drogeneinwirkung die Auslöser von Verkehrsunfällen (2023= 130).
Wildunfallzahlen stiegen um 5,6 Prozent
Im vergangenen Jahr ereigneten sich auf den Straßen und Autobahnen des hiesigen Landkreises insgesamt 3.445 Wildunfälle, wobei im Vergleich zum Jahr 2023 (3.263 Wildunfälle) eine Steigerung um 5,6 Prozent festzustellen war. Damit bewegen sich die Wildunfallzahlen im Fünf-Jahres-Vergleich weiterhin auf hohem Niveau (2022=2.827, 2021= 3.248, 2020= 3.649). Der prozentuale Anteil der Wildunfälle im Landkreis, gemessen am Gesamtunfallaufkommen, betrug im vergangenen Jahr 45 Prozent.
Zu gehäuften Wildunfällen kam es insbesondere auf der B 321 zwischen Hagenow und Bandenitz, auf der B 104 zwischen Cambs und Kuhlen-Wendorf, auf der L05 bei Püttelkow sowie auf der B 5 zwischen Zahrensdorf und Dersenow.
Bei Wildunfällen wurden im vergangenen Jahr 53 Personen verletzt (2023=42), davon 8 schwer (2023= 3).
Auf den Bundesautobahnen 14 und 24 (im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Ludwigslust) ereigneten sich im vergangenen Jahr 228 Wildunfälle (2023= 193). Dabei wurden 10 Verkehrsteilnehmer verletzt (2023= 6).
Unfallgeschehen Zweiradfahrer
Durch falsches Verhalten haben im vergangenen Jahr 195 Fahrrad- bzw. Pedelecfahrer einen Verkehrsunfall verursacht (2023= 129/0). Dabei wurden 146 Fahrradfahrer verletzt und ein Radfahrer getötet (2023= 113 Verletzte). Riskantes Überqueren von vielbefahrenen Straßen oder Kreuzungen bzw. das falsche Verhalten von Fahrradfahrern an Fußgängerüberwegen oder die widerrechtliche bzw. falsche Benutzung von Geh- und Radwegen haben unter anderem zu solchen Unfällen geführt.
Das Unfallgeschehen bei den motorisierten Zweiradfahrern ist gleichbleibend: 114 Kradfahrer verursachten im Jahr 2024 einen Verkehrsunfall (2023= 114). Dabei wurden drei Personen getötet (2023=2). Weitere 80 Personen erlitten zum Teil schwere Verletzungen (2023= 81). Meist stürzten die betreffenden Krad- bzw. Kleinkraftradfahrer ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer oder stießen mit Autos zusammen.
Unfallgeschehen auf Autobahnen
Auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Ludwigslust (BAB 14 und BAB 24) sanken die Unfallzahlen von 797 im Jahr 2023 auf 702 im Jahr 2024 um fast 12 Prozent. Im Berichtszeitraum wurden zwei Verkehrsteilnehmer getötet (2023= 3). 139 Personen sind im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen auf den Autobahnen verletzt worden (2023= 88).
Tätigkeiten und Maßnahmen der Polizei
Im Bereich der Verkehrssicherheit hat die Polizeiinspektion Ludwigslust im vergangenen Jahr zielgerichtete Verkehrskontrollen durchgeführt sowie verkehrserzieherische Maßnahmen ergriffen, die durch eine taktische Öffentlichkeitsarbeit begleitet wurden.
Im Zuge von Verkehrskontrollen sowie der speziellen themenorientierten Verkehrskontrollen hat die Polizei im vergangenen Jahr unter anderem 43.923 Geschwindigkeitsverstöße, 1.879 Verstöße gegen das Handyverbot am Steuer und 572 Vorfahrtsverstöße auf den Straßen des Landkreises Ludwigslust- Parchim geahndet. Zudem hat die Polizei 160 Fahrzeugführer unter Drogeneiwirkung und weitere 321 unter Alkoholeinwirkung aus dem Verkehr gezogen.
Die Präventionsberater der Polizeiinspektion Ludwigslust haben im vergangenen Jahr bei rund 280 Veranstaltungen zur Verkehrsunfallprävention über 6.700 Teilnehmer verzeichnen können. "Insbesondere wurden Kinder mit diesen Veranstaltungen erreicht, denen richtige Verhaltensweisen im Straßenverkehr vermittelt wurden. Besondere Zielrichtungen waren unter anderem der sichere Schulweg und die Fahrradausbildung.", sagt Polizeidirektor Ingo Renk, der die Verkehrsunfallprävention als wichtige Aufgabe zur Verhinderung schwerer Unfälle, insbesondere mit Beteiligung von Minderjährigen, betrachtet.
Die präventiven Maßnahmen der Polizei zur Verhinderung insbesondere schwerer Verkehrsunfälle wurden mit einer offensiv ausgerichteten Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Das erfolgte insbesondere durch zahlreiche anlass- als auch themenbezogene Veröffentlichungen, so auch im Zuge der landesweiten Kampagne: "Fahren.Ankommen.LEBEN". Ziel war es wiederum, durch die Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer die Hauptunfallursachen zurückzudrängen. Als Beispiele führt Inspektionsleiter Ingo Renk unter anderem präventive Aktionen, Informationen und Handlungsempfehlungen zu den Themen: Sicherer Schulweg, Zweiräder im Straßenverkehr, Winterfahrverkehr, Ernteverkehr sowie sachbezogene Informationen und Empfehlungen zur Verhinderung von Wildunfällen auf.
Die Polizeiinspektion Ludwigslust ist durch den Sachbereich Verkehr in der Unfallkommission des Landkreises ständig vertreten. Die durch die Polizei erkannten und gemeldeten Unfallhäufungsstellen werden der Unfallkommission des Landkreises gemeldet, dort analysiert und Maßnahmen zu deren Beseitigung beschlossen.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Rostock
Newsroom
Felix Zgonine
Telefon: 03874 411-305
E-Mail: pressestelle-pp.rostock@polizei.mv-regierung.de
http://www.polizei.mvnet.de
Original-Content von: Polizeipräsidium Rostock, übermittelt durch news aktuell