Busschule
Busschule ein Projekt der Polizei und der örtlichen Verkehrswacht Müritz.e.V.
Viele Kinder treffen bereits morgens vor der Schule an der Haltestelle mit ihren Freunden oder Klassenkameraden zusammen. Die Zeit bis zur Abfahrt des Busses vertreiben sie sich oft mit Spielen – eine unfallträchtige Situation, weil sie unbeabsichtigt auf die Fahrbahn geraten können.
Seit dem 22. Juni 2010 werden in den o.g. genannten Bussen bis zu 12 Bus-Lotsen der Klassenstufen 7 bis 10, mit dem Ergebnis, dass sich das Verhalten der übrigen Schüler deutlich verbessert hat, eingesetzt. Die für die Arbeit der Bus-Lotsen erforderlichen Kenntnisse werden durch die Präventionsberaterin der Polizeiinspektion Neubrandenburg, Bianka Schröder, vermittelt. Dabei geht es nicht nur um die rechtlichen Aspekte, sondern auch um die Förderung von Sozialkompetenzen im täglichen Miteinander. Die Buslotsen mussten eine Prüfung zur Thematik ablegen. Genauso wie es auch die Verkehrshelfer machen.
Die Bus-Lotsen werden als Begleiter im Schülerverkehr in den Bussen der Personenverkehr GmbH Müritz eingesetzt. Dort sorgen sie für Sicherheit und Ordnung und nutzen die Zeit, um die Schüler mit verkehrlichen Problemen vertraut zu machen, auf diese hinzuweisen und Lösungen anzubieten. Dabei wird insbesondere auf das Verhalten im Bus und in den Wartebereichen der Bushaltestellen hingewiesen.
Vorliegend geht es um 12 Bus-Lotsen, die in den Bussen der Personenverkehr GmbH Müritz für den Schülerverkehr zu den Malchower Schulen eingesetzt werden. In diesen Bussen war es aufgrund des Verhaltens einiger Schüler erforderlich, ein System zu installieren, um die Ordnung in den Bussen und in den Wartebereichen wieder herzustellen. Zur Lösung dieser Problematik hat sich besonders der Einsatz von Bus-Lotsen (Bus-Engel) bewährt, welcher schon in anderen Gebieten des Landes Mecklenburg-Vorpommern durch die jeweiligen Kreisverkehrswachten mit Erfolg erprobt wurde.
Alle vierzehn Tage kommt es zu einem regelmäßigen Erfahrungsaustausch. Hier können die Buslotsen ihre Eindrücke, Sorgen und Nöte ansprechen. Bei akuten Sachverhalten, wird sofort der Kontakt zur Sozialarbeiterin oder der Schulleitung gesucht, um so zeitnah auf Störungen reagieren zu können.
- Nach dem wir die Buslotsen 2010 mit Erfolg, auf den Zuwegungen der Kooperativen Gesamtschule Malchow, installiert hatten, wollten wir sie auch den mitfahrenden Schülern bekannt machen.
Dazu wählten die Buslotsen ihre eigenen Mittel. Nach außen war es ihr T-Shirt. Des Weiteren stellten und stellen sie sich über eine Wandtafel in ihrer Schule vor.
Was sehr wichtig ist – Sie nehmen in den Grundschulen an der Busschule in Klasse 3 teil. Stellen sich den Grundschülern vor. Benennen ihre Kompetenzen und stellen den Grundschülern in der 2 stündigen Ausbildung unter anderem die 15 Busregeln vor.
Die zweistündige Ausbildung besteht aus:
- Einer ersten Unterrichtseinheit Theorie. Hierbei wird zunächst eine zehnminütige DVD zum Verhalten in der Bushaltestelle und im Bus gezeigt. Anschließend werden die 15 Busregeln gemeinsam erarbeitet. Dies geschieht unter anderem durch die Verwendung von Bilder und einem Quiz.
- Einer zweiten Unterrichtseinheit Praxis. Hier üben wir alle gemeinsam die besprochenen Regeln in der Bushaltestelle und mit einem Schulbus, der uns von unserem Schulbusbetrieb (PVM) zur Verfügung gestellt wird.
Diese Busschule findet im gesamten alten Müritzkreis statt, aber nur in Malchow mit den Buslotsen.
Lobend wurden die Bus- Engel auch von der Personenverkehr GmbH Müritz erwähnt, da so ein besseres „Klima“ der Schüler untereinander im Bus vorhanden ist, Sachbeschädigungen und Diebstahl zurückgegangen ist. Übeltäter werden gleich benannt. Somit ist eine bessere Reaktion auf das Fehlverhalten Einzelner möglich. Das bestätigte auch Frau Arlt vom Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, die für die Schülerbeförderung zuständig ist.
- Im dritten Schritt haben die Buslotsen, aus Ihrer Erfahrung heraus, gesagt, müssen wir auch Handreichungen für Schüler erstellen, die noch nicht lesen können. Das sind diejenigen, die uns zurzeit große Schwierigkeiten vom Verhalten her machen. Sie entwickelten eine Faltkarte, ein Comic, was im Anschluss an die Erstklässler oder ausländischen Migranten ausgeteilt werden kann.
Hierauf befinden sich die Busregeln, gezeichnet durch die Buslotsen sowie ein Elternbrief.
Wir beabsichtigen damit, dass nicht nur die Schüler diese Schulung erfahren, sondern, dass auch die Eltern informiert werden und mit Ihrer Unterschrift auf der Karte dieses bekunden.
Unsere Absicht besteht, darin, dieses Material all unseren Schulen im Müritzkreis zur Verfügung zu stellen, wenn der ausgereifte Druck fertig ist. Noch sind wir im Probelauf, in Malchow an der Grundschule.
Bianka Schröder